Green Procurement – Wie Nachhaltigkeit zur Pflicht im Einkauf wird
Green Procurement ist nicht das Ziel. Es ist der Weg.
Becker Egor
7/1/20253 min read
In einer Welt, die zunehmend von Umweltauflagen, ESG-Kriterien und sozialer Verantwortung geprägt ist, steht der Einkauf heute vor einer entscheidenden Herausforderung – oder besser gesagt: einer Chance.
Nachhaltigkeit ist keine Option mehr – sie ist Pflicht.
Vom Nice-to-have zur Notwendigkeit
Was bedeutet Green Procurement konkret?
Noch vor wenigen Jahren war Nachhaltigkeit im Einkauf ein freiwilliges Add-on. Heute ist sie Pflicht. Regulierungen wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, steigende Erwartungen von Kunden und Investoren sowie globale Klimaziele zwingen Unternehmen zum Umdenken.
Green Procurement, also die nachhaltige Beschaffung, entwickelt sich zum entscheidenden Faktor für langfristigen Erfolg. Denn: Über 70 % der Umweltauswirkungen eines Produkts entstehen nicht im eigenen Unternehmen, sondern in der Lieferkette.
Fazit gleich zu Beginn: Wer heute nicht nachhaltig einkauft, wird morgen nicht mehr wettbewerbsfähig sein.
Green Procurement (nachhaltige Beschaffung) beschreibt den systematischen Einbezug von Umwelt- und Sozialkriterien in Einkaufsentscheidungen.
Das umfasst u. a.:
Auswahl nachhaltiger Materialien (z. B. recycelbar, biologisch abbaubar)
Reduktion von CO₂ durch optimierte Logistikwege
Zusammenarbeit mit Lieferanten, die soziale Standards erfüllen
Vermeidung von Lieferantenrisiken (z. B. Kinderarbeit, Umweltverstöße)
Warum Nachhaltigkeit zur Pflicht wird
1. Gesetzliche Anforderungen steigen
Lieferkettengesetz (LkSG): Unternehmen müssen entlang der Lieferkette Sorgfaltspflichten nachweisen.
EU-Taxonomie & CSRD: Nachhaltigkeitskennzahlen müssen berichtet und belegt werden.
CO₂-Bepreisung: Emissionen werden zunehmend zum Kostenfaktor.
2. Kunden & Investoren verlangen Transparenz
Nachhaltigkeit ist für viele Konsumenten heute Kaufkriterium Nr. 1. Investoren bewerten Unternehmen nach ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance).
3. Wettbewerbsvorteil durch Verantwortung
Starke Marken setzen auf grüne Lieferketten
Nachhaltige Unternehmen gewinnen bei Ausschreibungen
Positiver Effekt auf Image, Mitarbeitermotivation und Kundenbindung
5 Schritte für den Start in den Green Procurement-Prozess
Status quo analysieren
Welche Risiken und Potenziale gibt es in der aktuellen Lieferkette?Nachhaltigkeitsziele festlegen
Was soll konkret erreicht werden? CO₂-Einsparung? Fairtrade-Anteil?Lieferantenbewertungen erweitern
Neue Kriterien in Lieferantenauswahl und -bewertung aufnehmenTools und Plattformen nutzen
z. B. EcoVadis, IntegrityNext, SAP Sustainability Control TowerMit kleinen Projekten starten
Beispiel: nachhaltige Verpackung, regionaler Lieferant, alternative Rohstoffe
Herausforderungen beim Aufbau nachhaltiger Lieferketten
Datenverfügbarkeit
Viele Unternehmen wissen nicht, wie nachhaltig ihre Lieferanten wirklich arbeiten. Transparenz über CO₂-Emissionen, Recyclingquoten oder Arbeitsbedingungen ist selten vorhanden.
Zielkonflikte zwischen Kosten & Nachhaltigkeit
Nachhaltige Produkte und Partner sind oft teurer. Hier braucht es clevere Strategien, z. B. Total Cost of Ownership (TCO) statt reiner Einkaufspreise.
Bewertung & Vergleichbarkeit
Welche Kriterien gelten? Welche Labels sind vertrauenswürdig? Die Vielfalt an Nachhaltigkeitssiegeln ist für viele Einkaufsteams verwirrend.
Als technischer Einkäufer mit internationaler Erfahrung (u. a. in Projekten mit China und Russland) weiß ich, wie schwer es ist, nachhaltige Kriterien in bestehende Prozesse zu integrieren.
Doch ich sehe auch: Kleine Schritte machen einen großen Unterschied. Ein Beispiel:
Problem: Kunststoffkomponente aus Fernost mit hohem CO₂-Footprint.
Lösung: Umstieg auf lokalen Hersteller mit Recyclinganteil und weniger Transportaufwand.
Effekt: 18 % höhere Materialkosten, aber 36 % weniger Emissionen – und ein Marketing-Plus.
Beispiel aus der Praxis: Nachhaltigkeit im technischen Einkauf
Fazit: Nachhaltige Beschaffung ist der neue Standard
Wer Green Procurement als Innovationschance versteht, statt als Kostenfaktor, hat die Nase vorn. Einkaufsteams, die heute investieren, werden morgen als Vorreiter gesehen.
„Nachhaltigkeit ist kein Ziel. Sie ist ein Prozess. Und der beginnt im Einkauf.“
Was ist der Unterschied zwischen nachhaltigem Einkauf und Green Procurement?
Beides beschreibt das Gleiche: den bewussten Einbezug ökologischer und sozialer Kriterien in Beschaffungsentscheidungen.
Gilt das Lieferkettengesetz für mein Unternehmen?
Ab 2024 gilt es für Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitenden. Mittelständler müssen sich indirekt vorbereiten, da Großkunden es weitergeben.
Ist nachhaltiger Einkauf teurer?
Kurzfristig oft ja – langfristig lohnt er sich durch weniger Risiken, höhere Effizienz und besseres Image.
FAQ: Green Procurement kurz erklärt
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